"Heute regnet und hagelt es Urkunden", prophezeite Moderator Malte Arkona zu Beginn der Preisverleihung. Und das tat es dann auch. Schülerexpress, Kunterbunte Schatztruhe, Wallburg-Express, Dermätthi, Peer-Plus, Lologramm: Das sind die Namen der ersten Plätze in den Schulkategorien Gymnasium, Grund-, Haupt-, Real-, Förder- und berufliche Schulen.
1. Preis erstmals an eine Online-Schülerzeitung
Mit dem Schülerexpress gewann zum ersten Mal eine Online-Zeitung bei den Grundschulen. Jochen Arntz, Laudator und Chefredakteur der Berliner Zeitung zeigte sich überzeugt: "Ihr habt sehr verdient den ersten Preis gewonnen, denn Ihr macht etwas wirklich Zukunftsweisendes", erklärte er bei der Vergabe der Urkunden.
Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff war voll des Lobes für die Preisträgerinnen und Preisträger in der Kategorie Gymnasien: "Informieren, bewusst und betroffen machen. Kurz gesagt aufklären: Das muss eine Zeitung leisten und das habt Ihr geschafft."
Ein starkes Stück Demokratie in Schulen

ParlSts´in Caren Marks überreicht einen Preis
© Bundesrat / Frank Bräuer
Anerkennung gab es auch von politischer Seite: "Ihr bringt ein starkes Stück Demokratie in die Schulen", erklärte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Caren Marks.
Und Nikola John brachte stellvertretend für die EU-Kommission in Berlin die europäische Perspektive mit: "Europa braucht eine kritische Presse. Ihr habt tolle Zeitungen gemacht!"
Die großen Themen auf bewährten und neuen Kanälen
Dass Schülerzeitungen deutlich mehr ausmacht als Witzeseiten und Berichte über Klassenfahrten, wurde auch beim diesjährigen Wettbewerb wieder deutlich. "Ihr arbeitet zwar in Lokalredaktionen, geht aber an die ganz großen Themen", brachte es Martin Winter von der Jugendpresse auf den Punkt. In Zeiten des Friday for Future gehörte dazu vor allem der Klimawandel.
Auch das Flüchtlingsthema zog sich durch viele Ausgaben, aufgearbeitet aus diversen und kreativen Perspektiven. Und mittels neuer Kanäle: So führte die Redaktion der Kunterbunten Schatztruhe aus Passau über Instagram ein Interview mit einem indischen Flüchtling und druckte es ab.
Vielfältigste Darstellungen

Schülerin und Gewinnerin eines der Preise im Publikum während der Verleihung
© Bundesrat / Frank Bräuer
Die Vielfalt in der inhaltlichen Darstellung setzte sich in der Vielfalt der medialen Darstellung fort: Die Franziskus-Schule aus Neustadt an der Aich (Bayern) machte ihre Zeitung Franzi hörbar, indem sie der Printausgabe eine CD beilegte.
Einen Schritt weiter ging die 1. Schülerzeitung des SBBZ St. Michael aus Waldkirch in Baden-Württemberg: Sie gab ihre Zeitung zusätzlich in Punktschrift heraus, um sie für blinde Schülerinnen und Schüler lesbar zu machen. Damit gewann sie den Sonderpreis des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.
Insgesamt 10 Sonderpreise
Daneben gab es neun weitere Sonderpreise für Beiträge, die sich durch ihr Thema oder die journalistische Stilform besonders auszeichnen. Gestiftet wurden sie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von der AOK, der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, dem Deutschen Spionagemuseum Berlin, der Werner-Bonhoff-Stiftung, der Joachim-Herz-Stiftung, der Otto-Brenner-Stiftung, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und dem Elbe Wochenblatt. Erstmals vergab auch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz eine Auszeichnung.
Auch ohne Worte extrem überzeugend

Auftritt von Andrea Carino von der Staatlichen Ballettschule für Artistik Berlin
© Bundesrat / Frank Bräuer
Für wahrhaft bewegende Momente während der Preisverleihung sorgten Giulia Scognamillo und Andrea Carino von der Ballettschule und Schule für Artistik Berlin: Völlig ohne Worte beeindruckte ihre Tanzperformance mit einzigartiger Körpersprache. Ein seltener Anblick im Plenarsaal.
Das galt auch für das Trommelensemble der Musikschulen Spandau und Steglitz-Zehlendorf, die unbeeindruckt vom Bundesadler im Halbrund des Plenarsaals mit ihrer Percussion den Takt vorgaben.
Schirmherr seit 2004: der Bundesratspräsident
Der Schülerzeitungswettbewerb der Länder (Twitter: #szwdl19) wird seit 2004 von der Jugendpresse Deutschland und den Ländern der Bundesrepublik Deutschland veranstaltet und von der Kultusministerkonferenz empfohlen. Hauptpartner ist der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert die Veranstaltung über die Vergabe des Sonderpreises hinaus. Die insgesamt 18 Preisträgerinnen und Preisträger in den Schulkategorien sowie die Gewinnerinnen und Gewinner der Sonderpreise erwarten Preisgelder in Höhe von 250 bis 1.000 Euro.
Die Schirmherrschaft des Schülerzeitungswettbewerbs liegt traditionell beim jeweils amtierenden Bundesratspräsidenten bzw. bei der amtierenden Bundesratspräsidentin – dieses Jahr also bei Daniel Günther.
Bildergalerie
Videos:
SZWdL19: Begrüßung und Übergabe der Sonderpreise Teil 1
SZWdL19: Übergabe der Preise für Grund-, Förder-, Haupt- und Realschulen
SZWdL19: Interview mit Bundesratspräsident Daniel Günther
SZWdL19: Übergabe der Preise für Gymnasien und Berufsschulen
SZWdL19: Übergabe der Sonderpreise Teil 2